Vom Plakat über die App bis „Zero Waste Design“

Die einen bringen die bestürzenden Ergebnisse ihrer Recherche zum Thema Wasserverbrauch der Textilproduktion in einer Plakatreihe auf den Punkt, die anderen konzipieren eine App, die Nutzer_innen länger an ihre Kleidung bindet, wieder andere entwickeln Ideen, wie z.B. eine Kollektion rund um das sogenannte "Zero Waste Design" aus der Marktnische treten und größer rauskommen könnte. „Zero Waste Design“ hilft, den in der Bekleidungsindustrie üblichen Materialverschnitt von bis zu 20 Prozent zu vermeiden.

Ein AWE-Modul unter Corona-Bedingungen

Das sind nur drei Beispiele für viele interessante Ergebnisse, die Carolin Ermer begeistert aufzählt, wenn sie von ihrem AWE-Modul „Responsible Textiles and Fashion Design for 2030“ berichtet. Seit drei Jahren bietet sie die interdisziplinäre und englischsprachige Veranstaltung an, die früher „Sustainable Fashion Design and Textiles“ hieß. Auch im zurückliegenden Sommersemester war sie wieder gut besucht. Bloss, dass die Corona-Pandemie völlig andere Rahmenbedingungen diktierte. 

Studierende aus aller Welt und allen Studiengängen

Mit Leidenschaft bei der Sache waren die Teilnehmer_innen trotzdem. Es sind internationale Studierende aus allen Fachbereichen und Studiengängen, beileibe nicht nur aus den gestalterischen Disziplinen, die in Teams zusammenarbeiten. Auch angehende Betriebswirt_innen und Informatiker_innen sind dabei. Weshalb das Spektrum der Projektergebnisse eben vom Plakat über die Kollektionsidee bis zur Produktinnovation reicht. Die besagte App wurde als Mockup realisiert, die Plakate und die Inspriationen für „Zero Waste Design“ kann man online anschauen.

Wer einmal für Nachhaltigkeit brennt...

Was Carolin Ermer besonders freut: Selbst jene Studierenden, die zu Beginn noch nicht für das Thema Nachhaltigkeit bzw. Sustainability brennen, können sich am Ende des Semesters nicht mehr vorstellen, anders als verantwortungsvoll zu agieren und suchen sich nach dem Studium in der Regel auch Arbeitgeber, die auf Nachhaltigkeit Wert legen. Statt von „Nachhaltigkeit“ oder „Sustainability“ zu sprechen, verwendet Ermer selbst übrigens lieber den Begriff „Responsible Design“. Der sei weniger abgenutzt. Sie leitet ihn aus dem Feld der „Responsible Management Education“ (UNPRME – United Nations Principles of Responsible Management Education) ab, in dem sie sich gemeinsam mit Prof. Dr. Julia Schwarzkopf engagiert. 

Expertise seit vielen Jahren aufgebaut

Man glaubt es Carolin Ermer gerne, schließlich beschäftigt sich die Lehrbeauftragte schon vielen Jahren mit der Materie. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin arbeitet sie derzeit im Projekt-Team „Trans-Sustain“ und promoviert zu nachhaltigen Designstrategien für Mode und den neuen Kompetenzanforderungen, die sich daraus für Designer_innen im Studium ergeben. Das AWE-Modul „Responsible Textiles and Fashion Design for 2030“ wird sie daher erst wieder im Sommersemester 2021 anbieten.

Mehr Informationen über Carolin Ermer finden Sie auf ihrer Personenseite und auf ihrer persönlichen Webseite.